autobahnuniversität / Gernot Böhme - Natur (9 & 10)

Erkennt die Ästhetik an der Natur etwas Besonderes, das der Naturwissenschaft in Folge ihrer methodischen Grundentscheidung nicht zugänglich ist? Gibt es eine ästhetische Erkenntnis der Natur, die über die naturwissenschaftliche hinausgeht und Anderes, Neues bringt? Diesen Fragen gehen die Teile 9 und 10 von Gernot Böhmes Vorlesung zu Natur nach.


Ein ästhetischer Zugang war lange gesellschaftlich nicht akzeptiert, da dort der naturwissenschaftliche Zugang seine Priorität durchgesetzt hatte.Sind ästhetische Zugänge, wie etwa das leibliche Spüren, tatsächlich Weisen der Erkenntnis?


Böhme selbst erläutert im zweiten Teil dieser Doppelstunde ausführlich seine vier Zugangsformen zu Natur aus ästhetischer Orientierung: Ekstasen, Atmosphären, Physiognomien, Gesten. Zuvor entwickelt er unter Bezug auf die sogenannte Physikotheologie des späten 17. und des 18. Jahrhunderts ein Verständnis der Anfänge neuzeitlicher Naturästhetik. Die neuzeitliche Naturwissenschaft war orientiert am Paradigma der Mechanik. Also wurde dort nicht Zusammenhang thematisiert, sondern Separation. Bezüge zur Relevanz des Subjektes sind ausgeschaltet.


Ästhetik bringt die Bereiche Bedeutsamkeit, Nützlichkeit, Relevanz, Schönheit ins Spiel, die aus der Naturwissenschaft herausgefallen sind. Auch die Erkennbarkeit der Natur kann die Naturwissenschaft selbst nicht behandeln. Hier liegt der Schlüssel zur Verbindung von Natur, Ästhetik, Leiberfahrung und Phänomenologie. Dies sind dann die Themenbereiche, die in den abschließenden Vorlesungsteilen 11, 12, 13 und 14 behandelt werden.




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