Fülle atmen

Nicht nur in Corona-Zeiten kann uns die Wahrnehmung von „Mangel“ überfallen. Diese Übung ist eine Einladung an Sie, die Sinne wieder zu öffnen.


Übung 41


FÜLLE ATMEN


WAS TUN


Liegen oder sitzen Sie. Kommen Sie mit einem Teil Ihrer Aufmerksamkeit zu Ihrem Atem. Spüren Sie, wie die Atemluft ein- und ausströmt. Die Übung „Sich mit dem Atem anfreunden“ (Übung 11) kann Sie an dieser Stelle unterstützen, nicht eng zu werden in Ihrer Wahrnehmung. Richten Sie die Aufmerksamkeit auf die Luft, die Sie einatmen. Nehmen Sie wahr, dass der Sie umgebende Raum diese Luft enthält und zur Verfügung stellt. Sie müssen nichts tun. Ihr Körper atmet, einfach und ohne bewusste Steuerung. Wohltuende Wellen strömen in den Körper und wieder heraus. Jede dieser Wellen versorgt Sie mit der Luft, die Sie brauchen. Einfach. Anstrengungslos. Und dann lassen Sie diese bewusste Wahrnehmung los und genießen das Gefühl von basalem Versorgtsein.


WARUM


Gefühlte Frustration, wahrgenommener Mangel und Ängste, es könnte nicht genug für uns da sein, beeinflussen unser Erleben auf allen Körperebenen. Dies kann unsere Wahrnehmung bis in tiefste Gewebeschichten hinein verstellen für das, was da ist, was möglich ist, was wir haben. Die Rückkehr zur einfachen Wahrnehmung der Grundversorgung an Atemluft, die uns umgibt, gibt ein Signal an unseren Körper, die uns umgebende Fülle wieder wahrzunehmen. Von da aus können wir besser entscheiden, was wir wirklich brauchen. Und was wir dafür tun können, es zu bekommen.


Mehr dazu in Cornelia Hammer „Im Körper zu Hause sein“, Carl-Auer Verlag, Heidelberg, 2019, S. 47