autobahnuniversität / Xaver Büeler - System Erziehung – Eine evolutionäre Errungenschaft und ihre Zukunft

Xaver Büeler gehört zu den profiliertesten Forschern und Praktikern einer an systemtheoretischen Modellen orientierten Erziehung, Pädagogik und Schulentwicklung. Beim Heidelberger Kongress "Die Schule neu erfinden" im Jahre 1996 hielt Xaver Büeler diesen von der Autobahnuniversität dokumentierten Vortrag direkt im Anschluss an den Beitrag von Heinz von Foerster.
Ausgehend von einer systemisch-konstruktivistischen Perspektive seines Vorredners, Paul Watzlawicks und einiger anderer entwickelt Büeler ein Verständnis von Erziehung und dessen, was es für den Auftrag und die Organisation eines gelingenden Bildungssystems bedeuten könnte. Er teilt dabei die am Ausgang des 20. Jahrhunderts verbreitete dramatische Skepsis über den Zustand der Schulen nicht ganz.


Experte für eine Schule und Erziehung im Interesse einer guten gesellschaftlichen Entwicklung seien nicht die Wissenschaften und Wissenschaftler, sondern die Praktiker vor Ort und alle, die mit Schule zu tun haben. Erziehung, so Büeler, ist kein Produkt, sondern ein sozialer Prozess bewusster sozialer Kommunikation – und damit dynamisch-umweltlichen Einflüssen ausgesetzt und veränderbar. Evolution, verstanden als Prozess der Balancierung von Entwicklung und Bewahrung, gilt auch die Entwicklung des Systems Erziehung, die dann gelingen kann, wenn das Bewusstsein für diesen Balancierungs-Prozess und seine scheinbar widersprechenden Aufgaben gegeben ist. Zum Abschluss folgert Büeler daraus, u. a. im Anaschluss an Per Dalin, einige Leitorientierungen für Entwicklung und Selbstbeobachtung des Bildungs- und Schulsytems.


Xaver Büeler war Primarlehrer und leitete Trekking-, Ski-, Berg- und Riverraftingtouren. Anschließend wechselte er ins leitende Management einer Baufirma. Studium der Pädagogik, Soziologie und Wirtschaftsinformatik, Promotion zu einem systemtheoretischen Bildungsmodell. Anschließend Aufbau und Leitung des «Forschungsbereichs Schulqualität und Schulentwicklung» an der Universität Zürich, mit Gastlehraufträgen an den Universitäten Oslo und London sowie einer Gastprofessor an der Johannes-Kepler-Universität Linz. 2002 Wechsel an die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz in Zug, ab 2005 deren Rektor. 2008-2016 Direktor der Hochschule Luzern. In den Folgejahren Aufbau und Geschäftsführung der Stiftung Hochschule Luzern. Seit 2020 freiberuflicher Autor, Bildhauer und Fotograf.



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